Funktionskleidung

Der neue Standard ist Kleidung, die atmet

Wer an Funktionskleidung denkt, denkt oft an Wanderschuhe, Wachsjacke und Flanellhemd. Dabei gibt es längst Kleidungsstücke, die guten Stil und Funktion vereinen.

Vor vielen Jahrhunderten hat uns Kleidung gerettet: Ohne Kleidung, kein Schutz. Sie wärmt, sie kühlt, sie schützt vor Sonne, Regen und Wind. Heute kann ein gutes Kleidungsstück noch mehr – zum Beispiel atmen. 

Denn Menschen schwitzen. Nicht nur, wenn sie wandern, sondern auch, wenn sie nichts machen, rumhängen, die Füße hochlegen, bei der Arbeit, im Alltag. Täglich verliert jeder Mensch mindestens einen halben Liter Flüssigkeit. Bei Anstrengung oder Hitze sogar noch mehr.

Male Geox

Wenn die Feuchtigkeit dann nicht durch die Kleidung entweichen kann, wird es schnell ungemütlich: Der Stoff fühlt sich auf der Haut unangenehm an, die Textilfasern werden klamm. Zusätzlich wärmt sich der Körper auf, es kommt zum Hitzestau. Wenn die feuchte Klamotte auskühlt, beginnen Menschen zu frieren – ein kluges Temperaturmanagement sieht anders aus. Geht das nicht besser?

Eine Lösung für das Problem sind Kleidungsstücke, die atmungsaktiv, also wasserdampfdurchlässig sind. Sie transportieren die feuchte Luft nach außen, das angenehme Tragegefühl bleibt stabil. Wer von atmungsaktiver Kleidung hört, denkt dabei schnell an enge Sporthosen, an neonfarbige Outdoor-Jacken und an klobige Wanderschuhe. An Kleidung also, die zwar eine Menge aushält, aber nicht zwingend elegant ist. Wie schön wäre es, wenn jede Kleidung atmen könnte und gleichzeitig stilvoll wäre! Hätten wir das nicht alle verdient?

Die Jacke, die atmet

Das Potenzial für funktionale Kleidung, die auch noch richtig gut aussieht, haben einige Mode-Label erkannt. Neuerdings tauschen sich hier die Designer mit Innovationsexpertinnen aus. In eigenen Forschungsabteilungen für Materialkunde entstehen so neue, stilvolle und funktionale Stücke. Sie zeigen: Mode darf innovativ sein – nicht nur optisch, sondern auch im Material.

Female Geox

Einer, der schon lange um das Potenzial von atmungsaktiver Kleidung weiß, ist Mario Moretti Polegato. 1992 gründet er das italienische Unternehmen Geox. Seine Idee: Eine Schuhsohle, die atmungsaktiv und gleichzeitig wasserdicht ist. Luft kann raus, nichts kann rein.

Damit hat Polegato Erfolg. Schnell ist klar: Was für Schuhe gut funktioniert, sollte auch für Kleidung möglich sein – und Standard werden. Geox-Mitarbeiter beginnen, an Lösungen zu forschen und entwickeln Jacken, Mäntel, T-Shirts und Westen, die atmen. Mario Moretti Polegato holt mit Geox die Funktionskleidung aus der Nische.

 

Funktionskleidung: Urban statt Outdoor

Denn Funktionskleidung macht nicht nur in der Wildnis Sinn, sondern auch in der Stadt. Besonders im urbanen Raum hat atmungsaktive Kleidung Vorteile: wenn man zur S-Bahn rennt, wenn man mit dem Rad durch die Straßen fährt. Eher selten gibt es am Ziel die Möglichkeit, Funktionskleidung aus- und Alltagskleidung anzuziehen. Sich nicht umziehen zu müssen, sondern Kleidung zu tragen, die einen nicht im Stich lässt, erhöht die Lebensqualität.

 

In der neuen Frühlings/Sommer-Kollektion setzt Geox deswegen auf Kleidung, die Spaß macht und klug durchdacht ist: verschiedene Texturen, matte und glänzende Materialien, Farben, die Lust auf wärmere Tage machen. Die Kollektionen sind stilvoll, verspielt, fröhlich, elegant, modern, zeitlos. Und atmungsaktiv. Denn die Jacken haben an den Schultern Lüftungsstreifen: Durch einen dreidimensionalen Zwischenraum und eine atmungsaktive Membran kann der Schweiß besser abgeleitet werden – damit sollen die Jacken bis zu 40 Prozent durchlässiger sein.

Patente, die Mode machen

Geox sieht sich dabei noch längst nicht am Ende der Innovationsmöglichkeiten. Forscherinnen und Forscher arbeiten an weiteren funktionalen Lösungen, die gleichzeitig umweltfreundlich sein sollen. Erste Umsetzungen gibt es schon jetzt: Geox-Jacken, die mit der Amphibiox-Technologie ausgestattet sind, sind durch eine dünne Membran aus Polyurethan in Verbindung mit dem Gewebe vollkommen wasserdicht. Gleichzeitig lassen sie Wasserdampf entweichen und schützen vor Wind. So wird die natürliche Wärmeregulierung des Körpers unterstützt. Viele Bestandteile der Kollektion sind umweltfreundlich: Die Wattierung der Steppjacke besteht beispielsweise aus recyceltem Plastik. All das klingt nach Alltagskleidung, die funktioniert.

Für neue Kleidungskonzepte wie diese braucht es viele gute Ideen und schlaue Menschen, die sie gezielt umsetzen. Die italienische Marke hat bisher über 60 Patente angemeldet, am Firmenstandort reihen sich Labore und Technologieabteilungen an Design-Ateliers. Damit will der Hersteller sicherstellen, dass die Kleidungsstücke nicht nur immer innovativer werden, sondern auch der gute Stil nicht vernachlässigt wird. Form und Funktion, Stil und Schutz – endlich ist Funktionskleidung der neue Standard.

 

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